Als Reisefotograf in Thailand – oder 762 Kurven ins Paradies
Die Anfahrt nach Pai, in unserem Fall von Chiang Mai aus, ist mehr als beschwerlich. Der Ort liegt auf einer Höhe von ca. 380 Metern und ist über eine Bergstraße mit 762 Kurven (!) zu erreichen. Die 3-stündige Fahrt in einem Kleinbus wurde somit zu einer echten Herausforderung. Aber es ist eine Tort(o)ur, die sich mehr als lohnt. Pai ist ein sehr entspannter, bunter Ort, der im Norden Thailands in der Provinz Mae Hong Son liegt. Beliebt sowohl bei Thailändern als auch bei Rucksack-Touristen. Die Lage in der bergigen Region lädt zu ausgiebigen Erkundungen der wunderschönen Natur ein. Durch den Ort fliest der gleichnamige Fluss, an dem auch unsere Unterkunft, das Indiana Cottage, lag (274 Moo 1, Tambol Mae Hee, Pai Stadtzentrum, Pai, Thailand 58130).
Bereits am Ankunftstag fanden wir im Ort einen Guide, der uns auf einer Trekkingtour durch die Wälder begleiten sollte. Am nächsten Morgen machten wir uns auf zu einer sechsstündigen Trekkingtour, die aufgrund des Klimas und der z.T. steilen Wege zwar beschwerlich aber sehr beeindruckend war.
Bei dieser Familie, die zum Stamm der Red Lisu gehört, machten wir Rast. Sie bereiteten eine sehr leckere Mahlzeit für uns und waren sehr gastfreundlich. Unser Guide ließ sich hier ein Fläschen mit einer übel riechenden Flüssigkeit geben, die aus einem Nikotin-Wasser-Gemisch bestand. Damit sollten wir unsere Schuhe und Schienbeine einreiben, was wiederum als Schutz vor Blutegeln diente. Auf der weiteren Wanderung mussten wir dennoch unsere Augen offen halten, denn diese Biester schaffen es sogar, sich durch Leder zu bohren.
Unsere Wanderung führte uns an verlassenen Hütten vorbei, wir entdeckten beeindruckende Pflanzen und kamen durch kleine Dörfer, in denen die Einheimischen ihren Tätigkeiten nachgingen.
Fazit: ein absolut lohnender Trip. Wer in Thailand Urlaub macht und sich im Norden aufhält, sollte Pai unbedingt auf seiner Route einplanen.
Christoph Tappé • Reisefotograf Thailand